02-Quer
durch Spanien bis nach Portugal
Freitag, 14. Oktober 2016
Von Cervera bis nach Guadalajara
Bisher sind wir entweder am Mittelmeer entlang oder von der Biskaya
über Salamanca und die Extremadura in Richtung Südspanien gefahren.
Jedesmal hatten wir die Hauptstadtregion Madrid / Castillien
gemieden. Deshalb diesmal: quer durchs Land.
Unsere erste Station ist wegen des schönen Namens Guadalajara.
Übrigens geht der Name auf das maurische „Quad el-Hadschara“ was
in der Übersetzung „Fluss der Steine“ bedeutet. Einen Parkplatz
zu finden ist nicht einfach. Die Straßen werden immer enger, kommen
wir hier durch? Ein Stadtpolizist hilft uns um die Ecke zu kommen und
erklärt uns, wo man gut an der Innenstadt parken kann. Hinein ins
historische Zentrum. Zum größten Teil modern renoviert, mit einer
schönen Fußgängerzone. Seit dem 14. Jahrhundert beherrschte das
Geschlecht der Mendoza die Stadt und hinterließ den mit
„Diamantquadern“ übersäten Palacio del Infantado. In der Nähe
fand hier im März 1937 die Schlacht von Guadalajara zwischen
republikanischen und italienischenTruppen statt.
Juri Gagarin - auch hier! |
In einem Vorort finden wir in einem Reihenhauswohngebiet einen
ruhigen Platz für die Nacht.
Sonnabend, 15. Oktober 2016
Von Guadalajara über El Escorial nach Avila
Nach Madrid wollen wir nicht hineinfahren. Vielleicht beim nächsten
Mal. Weiter über das Autobahnnetz nach El Escorial, der ehemaligen
königlichen Sommerresidenz auf über 1000m Höhe. Hier war einst der
Mittelpunkt des spanischen Weltreiches.
Am Tag des heiligen Laurentius, d. 10. August 1557, besiegte die
spanische Armee die Truppen des französischen Königs Heinrich II.
Aus diesem Grund gelobte Philipp II von Spanien, ein Kloster zu Ehren
des Heiligen zu errichten. Es entstanden Kloster, Kirche, Palast,
Grabstätte, Bibliothek und Museum. Insgesamt 16 Höfe, 2673 Fenster,
1250 Türen, 86 Treppen, 88 Brunnen und 16 km Gänge zählt der
gesamte Komplex.
Der Grundriss des gesamten Komplexes ist ein Eisenrost. Mit diesem
Werkzeug wurde Laurentius von den Römern zu Tode gemartert.
Parkplatz 2 Stunden für 4,60€ |
Hinten in der Mitte: so klein ist El Escorial |
Für die Besichtigung haben wir zwei Stunden Zeit, mehr gibt unser
Parkplatz nicht her. Selbst dieser schnelle Rundgang beeindruckt uns
sehr. Was hier an Wissen, Kunst und Macht angehäuft wurde ist
unglaublich.
Am Nachmittag weiter nach Avila – Weltkulturerbe der Menschheit. Zu
recht! Eine vollständig erhaltene und renovierte 2557m lange
Stadtmauer mit 88 Türmen im Abstand von 20 m und neun Tore
umschließen die historische Altstadt. Die Hälfte der drei Meter
dicken und 12m hohen Stadtmauer ist begehbar. Wunderbare Aussichten
nötigen immer wieder zum Fotografieren. Die Stimmung in der Stadt
bei angenehmen Temperaturen ist Klasse. Hier kann man gut leben. Auf
der gegenüberliegenden Stadtseite am Aussichtspunkt ist unser
Übernachtungsplatz. Von hier können wir sehr gut das heutige
Feuerwerk sehen. Mit uns zusammen und um unsere Wohnmobile herum tun
das noch einige hundert weitere Zuseher.
Bischofssitz |
Kathedrale in die Stadtmauer gebaut |
Die ganze Stadt |
Sonntag, 16. Oktober
Von Avila nach Caceres
Dieses Spanien ist so vielfältig und begeistert immer wieder. Nach
240 km Fahrt durch Berge und Täler kommen wir in Caceres an. Wieder
mal: UNESCO-Weltkulturerbe.Eine herrliche Altstadt, „schönstes“
Mittelalter und Spanier, die das Leben genießen. Wir vier, Angelika,
Bernd, Petra und ich, genießen mit.
Im Kirschental |
Caceres Plaza Major |
Leben und leben lassen |
Altar in der Kirche |
Dachlandschaft |
Tolle Rockmusik - alle sind gut drauf und es riecht gut nach Gras |
Hier hat der Enkel vom Atztekenkönig Montezuma übernachtet |
Montag, 17. Oktober 2016
Von Caceres nach Portugal Marvao
Gestern Abend wurde der Stellplatz übervoll. Hier um die Abteilung
Jugend der Stadtverwaltung sind alle Parkflächen voll und die
Mitarbeiter bekommen für ihre Autos keine Parkplätze. Ein
Mitarbeiter läuft rum und verteilt Knöllchen. Nach einer kurzen
Zeit kommt ein zweiter Mitarbeiter, Stadtpolizei?, und nimmt alle
Knöllchen wieder ab. Als wir das mitkriegen, machen wir unsere
Plätze frei und fahren zum Frühstücken zum ein Kilometer
entfernten Aldi.
Weiter in Richtung Portugal. 13 km von Caceres entfernt befindet sich
eine bizarre Landschaft aus in der Gegend verstreut liegenden Felsen
mit angestauten Seen. Eine zweieinhalb - Stunden – Wanderung
schließt sich an. Schön, sich mal wieder etwas mehr zu bewegen.
Kunst vom deutschen Flux-Künstler, was immer das ist! |
Nochmal Kunst vom Flux-Künstler - fließdend, vergänglich??? |
Weiter Richtung Westen. Schon von Weitem ragen Berge auf, das dürfte
Portugal sein. Eine Sägezahnbergmauer bildet hier die natürliche
Grenze. Noch sieben Kilometer bis zu unserem Übernachtungspunkt. Das
wird doch nicht dort oben rechts auf dem steilen Berg sein. Doch ist
es. Auf schmalen Serpentinen geht es hoch nach Marvao, unserer ersten
Stadt in Portugal. Von hier ein Ausblick auf die spanische Ebene von
vielleicht 100 Kilometer. Irre! Es ist spät geworden, morgen werden
wir in die Oberstadt gehen.
Dienstag, 18. Oktober 2016
Marvao, 862 m hoch gelegen, 500 Einwohner und jeden Tag ein paar
Busladungen von Touristen. Wohnmobile sind hier gern gesehen, eigener
Stellplatz mit Ver- und Entsorgung.
Mittelalter pur, enge steile Gassen, weißgetünchte Häuser,
vollständige Stadtmauer, darüber das auch von Mauern umgebene
Kastell und ein Ausblick auf die Umgebung, wow! Berg hoch und runter,
zum Schluss landen wir in einem Cafe mit Wein, Kaffee, Portwein und
leckeren überbackenen Käse-Schinken-Sandwich. Einfach und schön
ohne Ende!
Mitte links - die Wohnmobile; darüber weiß - der Orrt innerhalb der Stadtmauer; oben rechts - die Burganlage |
Noch zu haben |
Bezaubernder Garten oben im Dorf |
Mauerbezwingerin |
Hinten Spanien ohne Ende |