28.11.2016, Montag
Merzouga - Erg Chebbi
Auf dem Stellplatz „La Tradition“ stehen wir direkt an der Düne.
Alle vier marschieren wir mit den jungen Leuten aus Polen /
Großbritannien in Richtung Hauptdüne. Über das Internet haben sie
sich zwecks Senkung der Kosten für die Reise verabredet. Nette junge
Europäer. Sie haben ein Surfbrett mit um auf Sand runter zu surfen.
Das funktioniert wohl nur, wenn der Sand feucht ist. Heute jedenfalls
nicht. Bernd und ich steigen über den Grat auf die Düne. Wir
brauchen mindestens eine Stunde bis hoch. Durch den immer wieder
durchsackenden Sand ist es beschwerlich und je weiter wir nach oben
kommen desto länger werden die Pausen und desto kürzer die
Strecken, die wir hoch laufen. Aber, wir schaffen es! Belohnt werden
wir durch den atemberaubenden Ausblick. Ansonsten absolut ruhig hier.
Touristen gibt es zur Zeit hier so gut wie keine, die jungen Leute
sehen wir auch nicht mehr. Einsamkeit bis zum Horizont!!!
Brettsurfen in den Dünen |
Blick von unseren Autos auf die Hauptdüne |
Nachdem wir zurück sind ist entspannen angesagt. Mit Superklara und
dem Höhenmesser haben wir den Höhenunterschied mit knapp 100m
bestimmt. Hört sich ganz wenig an!
29.11.2016, Dienstag
9.00 Uhr Abfahrt zur Jeep-Wüsten-Safari.
Nach vier Stunden sind wir mit tausend neuen Eindrücken zurück.
Einfach nur Klasse! Fahrt durch die Steinwüste, Hügel hoch und
runter, Steine in jeder Form und eingeschlossene Versteinerungen.
Vorbei an einem islamischen Friedhof, einem teilweise noch bewohnten
Lehmdorf, zu einer alten Bleimine, zu einem abseitigen Teilstück der
Erg Chebbi – Sandwüste. Zurück mit bis zu 70km/h über die
Pisten. Spaß pur!
Zum Teil verlassenes Lehmdorf, die Moschee in der Mitte ist für die Grenzpolizisten noch in Betrieb. In einigen "Lehmhäusern" leben noch Leute. |
Bernd in der Bleimine. Ein Gang geht rund 3m waagerecht unten in den Fels. Mit Ledertaschen wurde das Erz herausgeholt. Hier gab es noch weitere Erze, die in Handarbeit herausgebracht wurden. |
verlassene Bergbaulandschaft |
Steine sammeln |
Eine Vulkanbombe - wurde vor tausenden von Jahren beim Vulkanausbruch gebildet und ging dann wie ein Geschoss runter. |
dunkle Steinwüste |
Bei dieser Landschaft wird man "Fotoverrückt" |
Vorn Steinwüste, Mitte Sanddünen, Hinten links Felsen |
Zurück bei uns am Stellplatz, Blick von den Wohnmobilen aus. |
Am Abend gab´s zum Abschluss noch eine lecker Tajine.
Der perfekte Tag!
30.11.2016, Mittwoch
Von Merzouga zu den Felsgravuren von Ait Ouaazik; Angelika und Bernd
fahren in die Todra- und die Dadesschlucht.
Wieder durch unendliche Weiten und sich langsam verändernde Ebenen,
Täler und Schluchten. In Tazzarine verlassen wir die durchgehende
Straße, fahren 7km links ab und dann am Wegweiser nach Ait Ouaazik
nach rechts auf eine Piste. Die nächsten 15 km geht es erst durch
Steinwüstenpiste und dann entlang eines ausgetrockneten Flusstals
bis nach Ait Ouaazik. Zwischendurch zweifeln wir an der angegebenen
Beschreibung und sind kurz vom Umdrehen. Am Ende erwartet uns mit Ait
Ouaazik das geballte Mittelalter. Strom gibt es hier am Ende des Tals
nicht. Eine kleine Solaranlage treibt die Wasserpumpe an. Es ist ein
halb zerfallenes Lehmdorf. Die Straßen sind unbefestigt, Schafe und
Ziegen werden in leeren Häusern gehalten, alles ganz ganz einfach.
Andererseits haben wir den Eindruck, dass sich die Bewohner wohl
fühlen. Unser Maßstab gilt hier nicht!!!
Ein junger Mann mit Moped fährt vor uns her und führt uns zu den
Steinritzungen zu Achmed. Achmed ist von der Regierung zur Bewachung
der Felsgravuren eingesetzt. Steine von hier mit Gravuren wurden
schon in Europa auf Kunstmärkten gekauft/verkauft. Der Schutz dieser
Kulturgüter ist notwendig. Achmet führt uns durch die Steine und
erklärt uns die Ritzungen. Anschließend gibt es guten Tee und gute
Gespräche mit Achmed, dem Wächter. Hier oben auf dem Hügel
inmitten der breiten Schlucht hat man einen traumhaften Überblick
über die Savanne. Sehr gut lässt sich vor tausenden Jahren, in
feuchterer Zeit, vorstellen, dass hier unzählige Herden von Tieren
gegrast haben. Auf dem Hügel könnte eine Art Heiligtum gewesen
sein, daher dann die Tier- und Jagdwaffen-Darstellungen.
Anfahrt nach Ait Ouaazik |
Hier auf dem Bild sehe ich eine Leitung. Wahrscheinlich stimmt das mit dem elektrischen Strom nicht und seit kurzem gibt es ihn. Trotzdem für uns ist hier Mittelalter. |
freundlicher Junge der uns kurz begleitet hat. |
Blick vom Hügel auf die Savanne, hier haben vor tausenden von Jahren große Tierherden geweidet. |
oben rechts Achmeds Hütte |
Links unser Motoradfahrer, der uns hierher gebracht hat, rechts Achmed mit unserem Buch in dem ein Bild von ihm ist. |
Der Himmel bewölkt sich und es fallen einige Tropfen aus den Wolken.
Wenn das feucht wird im Flussbett, dann kommen wir vielleicht nicht
gut zurück. Ein guter Grund aufzubrechen.
Erst durchs Dorf und dann in einer Stunde 15 km bis zum Asphaltband
zurück. Weitere 7km bis Tazzarine und dort am Hotel übernachten.
1.12.2016, Donnerstag
Fahrtag Tazzarine bis nach Taroudant
Morgen wollen wir uns in Tafraoute wieder mit Angelika und Bernd
treffen. Also Richtung Westen, soweit wir kommen.
Der Weg zieht sich. Wunderschöne Route durch die Berge des Antiatlas
bis auf 1886m Höhe am Taghatine-Pass. Serpentinen sind der ständige
Begleiter. Bei Assaki verpassen wir die Abfahrt in Richtung
Tafraoute, da Superklara den Dienst versagt hatte: „kein
GPS-Empfang“. Dadurch landen wir bei Einbruch der Dunkelheit 30km
weiter nordöstlich und ab hier gibt es, wie durch ein Wunder, keine
Hinweise auf Campingplätze mehr. Zum Schluss kommen wir in Taroudant
auf einem Stellplatz an der Stadtmauer an. Naja, fahren bei
Dunkelheit in Marokko ist schon speziell. Das wissen wir und es
passiert dann doch mal.
2.12.2016, Freitag
Am Vormittag zu Fuß durch das Stadttor in die Stadt. Als wir dann
mit dem Auto aus der Stadt raus fahren erkennen wir, dass wir vor
drei Jahren schon mal hier waren. Aber, bei Nacht hier ankommen und
das vollkommen andere Stadtviertel von heute morgen hatten keinen
Wiedererkennungswert.
Durchs Tal der Ammeln nach Tafraoute. Problem tanken: Beim Verlassen
der Stadt fahren wir mehrere Tankstellen an. Alle akzeptieren nicht
die VISA-Card. Na, dann eben nicht. Der Weg ist nicht sehr weit,
keine 200km, aber es geht durch den Antiatlas. Berg hoch, Berg runter
und das sehr steil. Ab dem Zeitpunkt, wo ich 20 Liter nachtanken
wollte kommt bis zum Schluss keine Tankstelle mehr. Ich habe ja noch
einen Resevekanister mit 5 Litern. Dieser wird unterwegs nachgetankt
und damit kommen wir mit dem letzten Tropfen an der Tankstelle in
Tafraoute an. Es ist eine wunderschöne Fahrt durch das Tal der
Ammeln. Für das nächste Mal nehmen wir uns einen vollen Tank vor!
In Taroudant |
Taroudant, in der Nähe des Krankenhauses |
Berge und Täler des Antiatlas - Atem beraubend |
Dorf am Rande |
Petra hat Geburtstag, ihr Leben fängt nach Udo Jürgens gerade an.
Das feiern wir mit einem Essen im besten Restaurant der Stadt
zusammen mit unseren Freunden Angelika und Bernd. Hier gibt es auch
einen guten marokkanischen Rotwein dazu.
3.12.2016, Sonnabend
10 km mit den Rädern zu den durch einen belgischen Künstler in den
50-er Jahren bunt bemalten Felsen. Diese bunten Felsen lösen
natürlich Diskussionen aus. Von: Was soll der Quatsch? Bis zu: Kunst
wird etwas, wenn man drüber spricht und zum Nachdenken angeregt
wird.
Auf dem Weg zu den bemalten Felsen |
Und hier liegen sie rum die bunten Steine |
Rechts unten ein Wal? |
Die Phantasie wird angeregt |
Wieder unten im Tal bei uns gegenüber vom Stellplatz |
Anschließend fahren wir rund 10 km lang nur Berg ab. Ein tolles
Gefühl. Hinterher wird uns klar, dass wir diese Höhe vorher hoch
gefahren sein müssen.
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