Freitag, 16. Dezember 2016

08-Erg Chebbi auf die Sanddüne klettern und mit dem Jeep durch die Steinwüste, zu Felsengravuren und zu bemalten Felsen



 

28.11.2016, Montag

Merzouga - Erg Chebbi

Auf dem Stellplatz „La Tradition“ stehen wir direkt an der Düne.

Alle vier marschieren wir mit den jungen Leuten aus Polen / Großbritannien in Richtung Hauptdüne. Über das Internet haben sie sich zwecks Senkung der Kosten für die Reise verabredet. Nette junge Europäer. Sie haben ein Surfbrett mit um auf Sand runter zu surfen. Das funktioniert wohl nur, wenn der Sand feucht ist. Heute jedenfalls nicht. Bernd und ich steigen über den Grat auf die Düne. Wir brauchen mindestens eine Stunde bis hoch. Durch den immer wieder durchsackenden Sand ist es beschwerlich und je weiter wir nach oben kommen desto länger werden die Pausen und desto kürzer die Strecken, die wir hoch laufen. Aber, wir schaffen es! Belohnt werden wir durch den atemberaubenden Ausblick. Ansonsten absolut ruhig hier. Touristen gibt es zur Zeit hier so gut wie keine, die jungen Leute sehen wir auch nicht mehr. Einsamkeit bis zum Horizont!!!


Brettsurfen in den Dünen









Blick von unseren Autos auf die Hauptdüne
Nachdem wir zurück sind ist entspannen angesagt. Mit Superklara und dem Höhenmesser haben wir den Höhenunterschied mit knapp 100m bestimmt. Hört sich ganz wenig an!

29.11.2016, Dienstag

9.00 Uhr Abfahrt zur Jeep-Wüsten-Safari.

Nach vier Stunden sind wir mit tausend neuen Eindrücken zurück. Einfach nur Klasse! Fahrt durch die Steinwüste, Hügel hoch und runter, Steine in jeder Form und eingeschlossene Versteinerungen.

Vorbei an einem islamischen Friedhof, einem teilweise noch bewohnten Lehmdorf, zu einer alten Bleimine, zu einem abseitigen Teilstück der Erg Chebbi – Sandwüste. Zurück mit bis zu 70km/h über die Pisten. Spaß pur!



Islamischer Friedhof in der Steinwüste - Wenn die Abschlusssteine parallel stehen, ist ein Mann begraben, stehen sie senkrecht zueinander ist hier eine Frau begraben - hier vorne, rechts darüber ein Junge - Steine parallel, kurzer Hügel


Zum Teil verlassenes Lehmdorf, die Moschee in der Mitte ist für die Grenzpolizisten noch in Betrieb. In einigen "Lehmhäusern" leben noch Leute.  

Bernd in der Bleimine. Ein Gang geht rund 3m waagerecht unten in den Fels. Mit Ledertaschen wurde das Erz herausgeholt. Hier gab es noch weitere Erze, die in Handarbeit herausgebracht wurden.

verlassene Bergbaulandschaft

Steine sammeln
Eine Vulkanbombe - wurde vor tausenden von Jahren beim Vulkanausbruch gebildet und ging dann wie ein Geschoss runter.


dunkle Steinwüste

Bei dieser Landschaft wird man "Fotoverrückt"



Vorn Steinwüste, Mitte Sanddünen, Hinten links Felsen




 
Zurück bei uns am Stellplatz, Blick von den Wohnmobilen aus.


Am Abend gab´s zum Abschluss noch eine lecker Tajine.

Der perfekte Tag!

30.11.2016, Mittwoch

Von Merzouga zu den Felsgravuren von Ait Ouaazik; Angelika und Bernd fahren in die Todra- und die Dadesschlucht.

Wieder durch unendliche Weiten und sich langsam verändernde Ebenen, Täler und Schluchten. In Tazzarine verlassen wir die durchgehende Straße, fahren 7km links ab und dann am Wegweiser nach Ait Ouaazik nach rechts auf eine Piste. Die nächsten 15 km geht es erst durch Steinwüstenpiste und dann entlang eines ausgetrockneten Flusstals bis nach Ait Ouaazik. Zwischendurch zweifeln wir an der angegebenen Beschreibung und sind kurz vom Umdrehen. Am Ende erwartet uns mit Ait Ouaazik das geballte Mittelalter. Strom gibt es hier am Ende des Tals nicht. Eine kleine Solaranlage treibt die Wasserpumpe an. Es ist ein halb zerfallenes Lehmdorf. Die Straßen sind unbefestigt, Schafe und Ziegen werden in leeren Häusern gehalten, alles ganz ganz einfach. Andererseits haben wir den Eindruck, dass sich die Bewohner wohl fühlen. Unser Maßstab gilt hier nicht!!!

Ein junger Mann mit Moped fährt vor uns her und führt uns zu den Steinritzungen zu Achmed. Achmed ist von der Regierung zur Bewachung der Felsgravuren eingesetzt. Steine von hier mit Gravuren wurden schon in Europa auf Kunstmärkten gekauft/verkauft. Der Schutz dieser Kulturgüter ist notwendig. Achmet führt uns durch die Steine und erklärt uns die Ritzungen. Anschließend gibt es guten Tee und gute Gespräche mit Achmed, dem Wächter. Hier oben auf dem Hügel inmitten der breiten Schlucht hat man einen traumhaften Überblick über die Savanne. Sehr gut lässt sich vor tausenden Jahren, in feuchterer Zeit, vorstellen, dass hier unzählige Herden von Tieren gegrast haben. Auf dem Hügel könnte eine Art Heiligtum gewesen sein, daher dann die Tier- und Jagdwaffen-Darstellungen.

Anfahrt nach Ait Ouaazik

Hier auf dem Bild sehe ich eine Leitung. Wahrscheinlich stimmt das mit dem elektrischen Strom nicht und seit kurzem gibt es ihn. Trotzdem für uns ist hier Mittelalter.

freundlicher Junge der uns kurz begleitet hat.

Blick vom Hügel auf die Savanne, hier haben vor tausenden von Jahren große Tierherden geweidet.








oben rechts Achmeds Hütte

Links unser Motoradfahrer, der uns hierher gebracht hat, rechts Achmed mit unserem Buch in dem ein Bild von ihm ist.
Der Himmel bewölkt sich und es fallen einige Tropfen aus den Wolken. Wenn das feucht wird im Flussbett, dann kommen wir vielleicht nicht gut zurück. Ein guter Grund aufzubrechen.

Erst durchs Dorf und dann in einer Stunde 15 km bis zum Asphaltband zurück. Weitere 7km bis Tazzarine und dort am Hotel übernachten.

1.12.2016, Donnerstag

Fahrtag Tazzarine bis nach Taroudant

Morgen wollen wir uns in Tafraoute wieder mit Angelika und Bernd treffen. Also Richtung Westen, soweit wir kommen.

Der Weg zieht sich. Wunderschöne Route durch die Berge des Antiatlas bis auf 1886m Höhe am Taghatine-Pass. Serpentinen sind der ständige Begleiter. Bei Assaki verpassen wir die Abfahrt in Richtung Tafraoute, da Superklara den Dienst versagt hatte: „kein GPS-Empfang“. Dadurch landen wir bei Einbruch der Dunkelheit 30km weiter nordöstlich und ab hier gibt es, wie durch ein Wunder, keine Hinweise auf Campingplätze mehr. Zum Schluss kommen wir in Taroudant auf einem Stellplatz an der Stadtmauer an. Naja, fahren bei Dunkelheit in Marokko ist schon speziell. Das wissen wir und es passiert dann doch mal.





2.12.2016, Freitag

Am Vormittag zu Fuß durch das Stadttor in die Stadt. Als wir dann mit dem Auto aus der Stadt raus fahren erkennen wir, dass wir vor drei Jahren schon mal hier waren. Aber, bei Nacht hier ankommen und das vollkommen andere Stadtviertel von heute morgen hatten keinen Wiedererkennungswert.

Durchs Tal der Ammeln nach Tafraoute. Problem tanken: Beim Verlassen der Stadt fahren wir mehrere Tankstellen an. Alle akzeptieren nicht die VISA-Card. Na, dann eben nicht. Der Weg ist nicht sehr weit, keine 200km, aber es geht durch den Antiatlas. Berg hoch, Berg runter und das sehr steil. Ab dem Zeitpunkt, wo ich 20 Liter nachtanken wollte kommt bis zum Schluss keine Tankstelle mehr. Ich habe ja noch einen Resevekanister mit 5 Litern. Dieser wird unterwegs nachgetankt und damit kommen wir mit dem letzten Tropfen an der Tankstelle in Tafraoute an. Es ist eine wunderschöne Fahrt durch das Tal der Ammeln. Für das nächste Mal nehmen wir uns einen vollen Tank vor!
In Taroudant




Taroudant, in der Nähe des Krankenhauses
Berge und Täler des Antiatlas - Atem beraubend

Dorf am Rande

Petra hat Geburtstag, ihr Leben fängt nach Udo Jürgens gerade an. Das feiern wir mit einem Essen im besten Restaurant der Stadt zusammen mit unseren Freunden Angelika und Bernd. Hier gibt es auch einen guten marokkanischen Rotwein dazu.

3.12.2016, Sonnabend

10 km mit den Rädern zu den durch einen belgischen Künstler in den 50-er Jahren bunt bemalten Felsen. Diese bunten Felsen lösen natürlich Diskussionen aus. Von: Was soll der Quatsch? Bis zu: Kunst wird etwas, wenn man drüber spricht und zum Nachdenken angeregt wird.
Auf dem Weg zu den bemalten Felsen



Und hier liegen sie rum die bunten Steine





Rechts unten ein Wal?


Die Phantasie wird angeregt


Wieder unten im Tal bei uns gegenüber vom Stellplatz


Anschließend fahren wir rund 10 km lang nur Berg ab. Ein tolles Gefühl. Hinterher wird uns klar, dass wir diese Höhe vorher hoch gefahren sein müssen.

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