4.12.2016, Sonntag
Vom langen „Strecken - über - Land - fahren“ haben wir genug.
Heute geht es von Tafraoute durchs Gebirge an den Atlantik. Die
Landschaft unterwegs wiederum schöööön.
Am Atlantik sehen wir drei Wohnmobile auf einer Felsplatte stehen.
Na, da fahren wir doch hin und schauen mal. Kurz vor den Wohmos wird
uns bedeutet: nicht weiter fahren. Die drei polnischen Wohnmobile
stehen hier schon seit drei Tagen und kommen wegen des weichen
Untergrundes nicht heraus. Es hatte geregnet! Sie warten bis ihr
Platz abgetrocknet ist. Sie kommen aus Stettin und sprechen auch
etwas deutsch. Wir sind recht schnell wieder auf festem Grund und
fahren weiter bis nach Leghzira. Hier finden wir einen Platz an einer
jetzt leeren Ferienanlage 30 Meter über dem Strand. Unten am Strand
noch einige Hotels und Gasthäuser. Perfekt.
Heute nachmittag wandern wir über den Strand zu den Felsentoren von
Leghzira. Beim ersten Felsentor gehen wir mit unheimlichen Respekt
durch. Das Wasser hat hier die Felsen unterspült und eine große
Öffnung herausgearbeitet. Über unseren Köpfen hängen Steine im
Material, das gruselt. Wenn da einer runter fällt. Aber es laufen ja
hier ständig Leute rum und die haben wohl alle überlebt. Trotzdem
ein komisches Gefühl im Bauch haben wir.
Der Eingang zum Strand von der Ferienanlage her |
Surfer - Hotels unten am Strand |
Hinten in der Mitte zeichnet sich das Felsentor ab |
Respekt, hier ruht der ganze Felsen drauf |
Man achte auf die Steine im Fels. Wenn so´n Ding runter kommt. |
Nach überstandener Gefahr |
Ich sehe hier in Gedanken noch die Hippies |
Verkehrszeichen werden hier anders interpretiert |
Der Tag endet mit einem Tatort im Wohnmobil. Bis hierher ist
tatsächlich über die Satellitenantenne deutsches Fernsehen möglich.
Wir sind also sehr gut über die Vorgänge in der Welt informiert.
5.12.2016, Montag bis 8.12.2016, Donnerstag
Weiter die nächsten 10 km bis nach Sidi Ifni.
Auf dem Campingplatz „Sidi Ifni“ ist für die nächsten 4 Tage
unsere Heimat. Die Fahrräder kommen wieder zu ihrem Recht und wir
können sehr gut die Gegend erkunden.
Aus
www.zeit.de habe ich den folgenden
Text hierher kopiert
Am Morgen, wenn auf
dem Fischmarkt die Männer schwere Säcke aus Plastik von den Pick
Ups hieven, schiebt Achmed den Rolladen hoch und macht sich an die
Arbeit: Kalte Asche aus dem Ofen klauben, Kochflächen schrubben,
Boden wischen. Das Restaurant liegt auf dem Marktplatz von Sidi Ifni
zwischen Garküchen und Gemüseläden, Jungen schieben Karren mit
Fladenbroten und Mandarinen, Katzen schleichen umher auf der Suche
nach Essensresten. Klein wie ein Bahnhofskiosk ist das Restaurant,
doch dies ist seine ganze Welt. "Wählen Sie von der Karte, oder
bringen Sie Fisch mit – ich bereite ihn zu", sagt er, und
weist mit ausladender Hand Richtung Küste, sodass sich die Schürze
über seinen Bauch spannt.
Achmed lebt in Sidi
Ifni, einer Kleinstadt in Marokko
, rund 170 Kilometer südlich von Agadir
entfernt. "Dies ist die schönste Stadt im Land", sagt er,
und lächelt aus sanften, braunen Augen: "Keine ist so hell, so
klar, so schön." Tatsächlich liegt Sidi Ifni wie ein gekipptes
Segel auf einer Felsplatte, die sich sanft zum Meer hin neigt, die
Häuser sind weiße Quader mit türkisfarbenen Türen und
Fensterläden.
Die Stadt ist auf
dem Reißbrett geplant: Im Art-déco-Stil, mit breiten, von Wind und
Licht durchfluteten Straßen, hellen Verwaltungsgebäuden und einer
von Palmen gesäumten Hauptstraße mit Cafés, Krämerläden und
Gärten, über deren Mauern Dolden von bunten Blumen wachsen. 1934
von General Franco erbaut, sicherte
Sidi Ifni die Position der Spanier während der Besetzung und war
deren wichtigster Militärstützpunkt . Bis zu 15.000 Soldaten
lebten hier mit ihren Familien, erst 13 Jahre nach der Unabhängigkeit
Marokkos 1969 verließen die Spanier auf internationalen Druck ihren
letzten Stützpunkt.
Surfer,
Tintenfischer und die Langeweile des Abends
Doch sie sind
allgegenwärtig: Noch heute wird hier Spanisch gesprochen statt
Französisch; der Leuchtturm und der Gouverneurspalast sind Relikte
der Eroberer, ebenso die spanische Prunktreppe, die an der Längsseite
der Stadt entlang führt. Hier flanieren Pärchen, Spaziergänger und
Schüler. Zum Strand hin wird die Treppe breiter und majestätisch,
Ausdruck des Herrschaftsanspruchs der stolzen Eroberer. Unten treiben
Surfer in den Wellen, Männer staken durch Tümpel auf der Jagd nach
Tintenfischen.
Auf einem Felsen
hocken am Abend junge Männer. Einer holt eine Platte in Form einer
Fliese aus der Jackentasche, wiegt sie mit Kennermine in der Hand und
sagt: "Guter marokkanischer Kiff, Mann, wir machen einen guten
Preis!" Auch oben in der Stadt, am anderen Ende der Treppe,
durchziehen Marihuana-Schwaden die Nacht: Hier, wo der Islam den
Alkohol verbietet, ist Haschisch weit verbreitet unter den jungen
Männern, die sich die Abende mit Schachspielen und Musikhören
vertreiben.
Unter ihnen ist
auch Rachid. Er ist Mechaniker, verdient gut. Und doch: "Es ist
schwer, eine Frau zu finden", sagt er, "es ist teuer, man
braucht eine gute Mitgift." An den Abenden geht Rachid die
Spanische Treppe hinunter in eine der beiden Bars. Ein massiger
Türsteher wacht am Eingang. "Viele Männer lasse ich nicht
hinein", sagt er, "sie können mit Alkohol nicht umgehen
und benehmen sich schlecht." Der Ort hat die Atmosphäre einer
Spielhalle: In blauem Schummerlicht hocken Männer in Gruppen um
Holztische in leisen Gesprächen, manche starren stumm auf die
Flaschen. "Der Islam verbietet uns den Alkohol", sagt
Rachid, "aber die Abende sind lang. Er vertreibt uns die Zeit."
An
seinen freien Tagen fährt Rachid gern umher in seinem Fiat
und zeigt Besuchern seine Heimat. "Romantisch" nennt er die
Bucht von Legzira, wo der Atlantik Höhlen so groß wie Kathedralen
aus dem Sandstein gespült hat. "Schön" sagt er in Sidi
Quazir, 20 Kilometer nördlich von Sidi Ifni gelegen. In der Ferne
liegt die Stadt im Dunst, davor ein Schiffswrack, es sieht aus wie
eine Galeere, die versucht, das Land zu erobern: "Vor mehr als
50 Jahren wurde das Schiff in einer Sturmnacht ans Ufer gespült",
sagt Rachid. Von hier erstreckt sich der Weiße Strand Plage
Blanche scheinbar endlos: Feiner Sand, Wellen, die eine
über die andere brechend, türkis klares Wasser und kein Mensch weit
und breit.
"Früher, vor
allem in den siebziger Jahren, kamen viele Touristen in diese
Gegend", sagt der Barbier Hassan, ein älterer Herr mit
spärlichem Haar: "Es gab Bars und Nachtclubs, berühmte Musiker
wie Jimi
Hendrix und The
Doors wohnten über Monate hier. Andere Besucher
folgten, vor allem Hippies. Sogar Songs über Sidi Ifni stammen aus
dieser Zeit."
Nun gut, wir erkennen die hier beschriebene Schönheit so nicht. Es
ist schon sehr marokkanisch/arabisch. Die ganze Stadt ist wie überall
in Marokko ein Markt/Souk/Basar. Den spanischen Einfluss sehen wir
erst nachdem wir darüber gelesen haben. Die Straßen sind breiter
als sonst, wir erkennen dass die Stadt planmäßig angelegt ist. Die
von den Spaniern gebauten Häuser haben unten Fenster und sind Massiv
und repräsentativ.
Bucht von Sidi Ifni |
Architektur der Spanier |
Links geht´s zur beschriebenen Bar, rechts die Einfahrt zum Campingplatz |
Hafen mit Resten der Schwebebahn. Damit wurden von den Spaniern Personen oder Waren von den Schiffen an Land befördert. Es gab noch eine weitere 500m lange Personenschwebebahn hier in der Stadt. |
Bernd und ich gehen in eine der beiden Bars, die oben beschrieben
sind. Den Türsteher gibt es und die Atmosphäre ist gruselig oder
sehr speziell: Nur Männer, wie in einer leeren ungepflegten
Bahnhofshalle. Ups. Dann lieber unser aus Spanien kurz vor der
Überfahrt mitgebrachtes Bier am Wohnmobil. Das hat viel mehr Stil.
Am Dienstag wandere ich über den Strand zu den Felsentoren. Eines
scheint eingebrochen zu sein und nach 5 km bin am gesuchten
Felsentor. Unterwegs viele Leute in den durch die Ebbe freigelegten
Steinen beim Muscheln suchen und angeln. Einer erklärt mir, das das
früher folgende Tor eingestürzt sei. Ich bin stolz wie Bolle bis
hierher gekommen zu sein. Das war nicht ganz einfach. Hinterm
Felsentor geht es nicht weiter, ein eingestürztes versperrt den
weiteren Weg und danach sind die Felsen selbst bei Ebbe direkt vom
Wasser umspült.
Auf dem Weg zum Felsentor |
Hinten: eingestürztes Felsentor |
Fundament, sieht schon filigran aus - da liegt der ganze Felsen drauf!!! . |
asdsf
AntwortenLöschenEine aufregende Reise, bei der auch unerwartete Herausforderungen auftreten können! Ähnlich wie bei der Planung eines Businessplans, bei dem man immer auf Flexibilität und präzise Details achten muss. Unterstützung durch einen ghostwriter seminararbeit hilft, einen Businessplan professionell schreiben zu lassen und alle möglichen Hürden zu meistern.
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